Das Benzinpumpenrelais der LE-Jetronik

Die eigentliche Aufgabe dieses Relais besteht darin die komplette Einspritzanlage samt Benzinpumpe bei Bedarf „Ein“
und später auch wieder „Aus“ zu schalten. Das „Ausschalten“ nach einem Unfall übernimmt dieses Relais ebenfalls, es ist somit ein Sicherheitsbauteil!

Wie das Relais funktioniert kann man am besten anhand der Innenschaltung beschreiben:

Schaltung

Bei ausgeschalteter Zündung ist der Kontakt 30 / 87 geöffnet. Wird die Zündung einschaltet zieht das Relais für einen kurzen Moment an,
was durch das Laufgeräusch der Benzinpumpe quittiert wird. Danach ist es wieder im Ruhezustand, also abgeschaltet. Wenn zum Motorstart der
Zündschlüssel betätigt wird bekommt der Anschluss 50 Spannung, über die Diode „V8“ und „R7“ wird der Transistor „V3“ angesteuert und das Relais
zieht sofort an, damit ist die Einspritzanlage und die Benzinpumpe eingeschaltet. Während der Startphase treibt der Anlasser den Motor und die
Zündanlage produziert die ersten Zündfunken. Dieses Zündungssignal liegt am Anschluss 1 des Pumpenrelais. Der Transistor „V2“ wird angesteuert
und produziert aus den Zündimpulsen ein sauberes, unsymmetrisches Rechtecksignal das vom Timer-IC „V1“ NE555 ausgewertet wird. Dieses Timer-IC
ist in der vorliegenden Schaltung nichts anderes als eine Verzögerungsschaltung. Das IC setzt bei Eintreffen des ersten Zündimpulses seinen
Ausgang am „Pin3“ auf H-Signal und steuert damit über „R6“ den Transistor „V3“ an. Der Transistor „V3“ ist während der Startphase bereits über
die Diode „V8“ und „R7“ eingeschaltet, er bekommt also vom IC über einen zweiten Weg ein Einschaltsignal. Wenn dann der Startvorgang beendet ist
und die 12V am Anschluss 50 fehlen wird der Transistor „V3“ über „R6“ vom IC-Ausgang Pin „Pin3“ weiter angesteuert, so dass das Relais angezogen
bleibt. Das Timer-IC „V1“ macht also aus den Zündimpulsen ein Dauersignal, es überbrückt die Zeit zwischen den Impulsen. Wenn die Zeit zwischen
den Impulsen zu lang wird, z.B. wenn der Motor abgewürgt wird schaltet das Timer-IC seinen Ausgang „Pin3“ auf L-Signal, das Relais fällt ab. Die
Verzögerungszeit des Timer-IC wird durch den Widerstand „R4“ und den Kondensator „C1“ bestimmt.



Prüfung des Relais im ausgebauten Zustand:

- Plus 12V an 15
- Masse (0V) an 31
- Durchgangsprüfer an 30 / 87
- In diesem Zustand ist das Relais noch abgefallen.
- Plus 12V an 50
- Das Relais muss anziehen
- Plus 12V an 50 entfernen
- Das Relais muss abfallen
- Zündimpulse an 1
- Das Relais muss anziehen
- Zündimpulse an 1 entfernen
- Das Relais muss nach kurzer Verzögerung abfallen



Wie kommt man für diesen Test an die Zündimpulse?

Erste Möglichkeit man schließt die Testschaltung an die Zündanlage eines laufenden Motors an.
- 1 des Pumpenrelais mit 1 der Zündspule des laufenden Motors verbinden
- Masse 31 des Pumpenrelais mit Masse der Zündspule des laufenden Motors verbinden

Zweite, elegantere Möglichkeit, die Zündimpulse simulieren.
Dazu benötigt man einen Transformator mit mindestens 37V~ Ausgangsspannung. Die Sekundärwicklung dieses Transformators wird mit Masse 31 des
Pumpenrelais und über eine Diode mit Anschluss 1 verbunden. Die Kathode der Diode muss am Anschluss 1 liegen damit positive Impulse über „R1“ den
Transistor „V2“ ansteuern können. Aus Personenschutzgründen sollte die Sekundärspannung 65V nicht überschreiten. Gut geeignet ist ein
Transformator mit 42V Sicherheitsspannung!

Dritte Möglichkeit wäre ein entsprechender Funktionsgenerator, aber der steht nur selten zur Verfügung.



Was geht am Relais kaputt?

Ich habe inzwischen einige dieser Relais repariert. Dabei habe ich festgestellt, dass der häufigste Fehler eine gebrochene Platine war. Dieser
Platinenbruch entsteht wenn das Relais unsachgemäß aus seinem Stecksockel herausgezogen wird, denn das Relais sitzt wirklich fest darin. Um
mechanische Schäden wie einen Platinenbruch beim Herausziehen zu vermeiden kann man das Relais mit einem Schraubendreher, der zwischen Relais und
Sockel gesteckt wird vorsichtig heraushebeln. Damit bei dieser Arbeit kein Kurzschluss entstehen kann ist es ratsam die Masseleitung der Batterievorher zu trennen.

Quelle : Opel-Hecktriebler-Forum.de